Perlimpinpin
Musik und Text: Barbara
(1972)

Wunderpulver
deutscher Text von Hannes Linder
(2005)

Amours Incestueuses (1972) Théatre des Variétés (1974) Olympia 1978 récital Pantin '81 Châtelet 87 - Volume 1 Gauguin - Live Mogador (1990) Châtelet 93


den französischen Originaltext
findest Du in diesem Buch:



Barbara
Ma plus belle histoire d'amour
l'oeuvre intégrale

Éditions Archipel
 


Anmerkungen zum Begriff "Perlimpinpin":
Bei der Ausstrahlung des Films von François Reichenbach auf arte wurde "Perlimpinpin" mit "Zuckerwatte" übersetzt. Langenscheidt's Wörterbuch versteht unter "Perlimpinpin" eine "wertlose Arznei" (also ein Placebo?). Der kleine Larousse verzeichnet hier: "Zauberpulver". Gemeint ist - lt. Barbara im Reichenbach-Film - etwas, was wir vom Geschmack aus der Kindheit erinnern. Das mag also Zuckerwatte, Wunderpulver - oder wie wir norddeutsch sagen - Brausepulver sein.

[ Klaus ]
 


Für wen, wie, wann und warum?
Gegen wen, wie, gegen was?
Genug von eurer Gewalt!
Woher kommt ihr, wohin geht ihr?
Wer seid ihr, für wen betet ihr?
Ich bitte euch um Ruhe
Für wen, wie, wann und warum?
Wenn es unbedingt nötig ist
Gegen jemanden oder etwas zu sein
Ich bin für die untergehende Sonne
Auf den verlassenen Hügeln
Ich bin für die tiefen Wälder

Denn ein Kind, das weint
Woher es auch kommt
Ist ein weinendes Kind
Denn ein Kind das stirbt
Vor euren Gewehren
Ist ein sterbendes Kind
Wie abscheulich, wählen zu müssen
Zwischen zwei Arten von Unschuld
Wie abscheulich, als Feind
Das Lachen der Kindheit zu haben
Für wen, wie, wann und wie viel?
Gegen wen, wie und wie viel?
Um davon den Geschmack am Leben zu verlieren
Den Geschmack des Wassers, den Geschmack des Brotes
Und den des Wunderpulvers
Im Square des Batignolles
Aber für nichts, aber für fast nichts,
Um mit euch zu sein und das ist gut
Und für eine halboffene Rose
Und für ein Atmen
Und für einen Hauch der Hingabe
Für einen fröstelnden Garten
Nichts besitzen, nur Leidenschaft
Ausser sich sein vor Glück sein, schweigen
Aber alles mit Trunkenheit zu geben
Reich durch Enteignung
Nur seine Wahrheit zu haben
Allen Reichtum besitzen.
Redet nicht von Poesie
Redet nicht von Poesie
Wilde Blumen zerstörend
Und lasst die Transparenz spielen
In einem Hof mit grauen Mauern
Den das Morgengrauen nie erreicht
Gegen wen oder auch gegen was
Für wen, wie wann und warum
Um den Geschmack am Leben wieder zu finden
Den Geschmack des Wassers, den Geschmack des Brotes
Und den des Wunderpulvers
Im Square des Batignolles.
Gegen nichts, gegen niemanden
Gegen niemanden und gegen nichts
Aber für eine halboffene Rose
Für ein seufzende Akkordeon
Und für einen Hauch der Hingabe
Für einen fröstelnden Garten
Und leben, leidenschaftlich leben
Und nicht nur wetteifern
Mit den Feuern der Zärtlichkeit
Und reich durch Enteignung
Nur seine Wahrheit zu haben
Allen Reichtum besitzen.
Redet nicht von Poesie
Redet nicht von Poesie
Und lasst die wilde Blumen leben
Und lasst die Transparenz spielen
In einem Hof mit grauen Mauern
Den das Morgengrauen doch noch erreicht
Und leben, leidenschaftlich leben
Und nicht nur wetteifern
Mit den Feuern der Zärtlichkeit
Und reich durch Enteignung
Nur seine Wahrheit zu haben
Allen Reichtum besitzen.
Nichts als die Zärtlichkeit
Für allen Reichtum
Und geben, geben in Trunkenheit
Leben, leben in Zärtlichkeit
Leben, leben in Trunkenheit
Nichts als die Zärtlichkeit
Für allen Reichtum
Und geben, geben in Trunkenheit.
 




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