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Okay, da gibt es Jazz und da gibt es Jazz. Als ich diese Seite zusammenstellte, fiel mir sogleich auf, daß das Spektrum meiner Auswahl ziemlich breit ist. Aber das ist nunmal so im Jazz, da gibt's enorm viele Unterteilungen, die manchmal dann auch gar nichts miteinander zu tun haben wollen. So möchte ich hier einfach meine persönliche Auswahl vorstellen. Jazz-Puristen werden möglicherweise die Nase rümpfen. Macht nix. Dann ist mir beim Recherchieren gleich noch etwas ganz heftig aufgefallen. Meine Homepage betrachtet nun Musikrichtungen aus schwuler Sicht. Und im Jazz scheint es überhaupt keine schwulen Bezüge zu geben. Gibt es schwule Jazzer? Auch aus der Fan-Perspektive gibt's anscheinend nicht die schwulentypische Bewunderung zu den Stars. (Zur Ausnahme Chet Baker gehe ich auf dessen Sonderseite ausführlich ein.) In der Oper, beim Chanson und Easy Listening haben wir unsere Diven, die wir hingebungsvoll anhimmeln, und Vorzeige-Künstler, die wir stolz dem eigenen Lager zuordnen. Das Thema "Jazz & schwul?!" erscheint mir kulturell interessant. Ich werde es weiter verfolgen. Mehr dazu demnächst hier. Abschließend noch ein Tip: wenn ich neue Bekanntschaften mache und einen Kerl das erste mal zu mir nach hause einlade, lege ich mit Sicherheit Jazz auf. Das ist unverfänglich und enttarnt nicht gleich den schmachtenden Diven-Verehrer. Und noch etwas gutes hat es: die Musik geht voll durch den Bauch an's Gefühl. Mit Gato Barbieri's "Qué Pasa" habe ich noch jeden in's Bett gekriegt ;-) |
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Ich habe gerade Don Braden (Tenorsaxophon) im Birdland in Hamburg live gehört und gesehen. Es war ein berauschender Abend. Quartett-Besetzung mit Bass, Flügel, Drums. Der Mann spielt göttlich und hat als Performer eine tolle Ausstrahlung (He's a real Genleman!). Viele Stücke waren von der aktuellen CD The Voice Of The Saxophone (Octett-Besetzung). Seine Version von "Maiden Voyage" von Herbie Hancock gefiel mir ganz besonders. Ein neues Album soll im Februar erscheinen. Seine Homepage enthält weitere Informationen (sollte er allerdings mal aktualisieren; schon gut, der Mann ist dauernd auf Achse und unheimlich fleißig). The Ellis Marsalis Trio introducing Jason Marsalis Twelve's It (1998) ist ein großartiges Album. Papa Ellis fliegt über die Tasten des Pianos und schlägt dann wieder klare, sanfte und warme Töne an. Jason (der auch das Album produzierte) hat die Drums voll im Griff. Am Baß begleiten Roland Guerin (live tracks) und Bill Huntington (studio tracks). Der größte Teil der Titel stammt aus Ellis' Feder. Wynton Marsalis hat mit The Midnight Blues das 5. Album seiner Reihe Standard Time herausgebracht. Hierauf läßt er sich nun von Streichern begleiten und liefert uns einen grandiosen Sound ohne dabei allzu süßlich zu werden. Mir gefällt ganz besonders "Glad To be Unhappy". - Sehr empfehlenswert! Die beiden Marsalis-CDs lagen gerade zufällig hintereinander in meinem CD-Wechsler. Da ist "The Party's Over" das letzte Stück bei Ellis und das erste bei Wynton. - Ein sehr schöner Übergang. Seid nicht knauserig und kauft beide CDs! Das letzte Album von Michel Petrucciani : Solo - Live In Germany Germany zeigt noch einmal die starke Ausdruckskraft dieses vitalen Pianisten. "Besame Mucho" klingt beschwingt und dann wieder etwas melancholisch. Das Album wurde im Februar 1997 in der Alten Oper in Frankfurt aufgenommen. - Michel Petrucciani starb am 6. Januar 1999 im Alter von 36 Jahren in New York an den Folgen einer Lungenentzündung. Das Album The Shimmering Colours Of The Stained Glass von Hubert Nuss (piano) wird seinem Titel voll gerecht. Es besticht durch sein ganz exaktes Timing. Die Musik ist klar, kühl, harmonisch. Ruhige Passagen wechseln sich ab mit forsch einsetzendem Rhythmus. Bestes Beispiel: der Übergang aus dem langsamen, ruhigen "I Have A Love" aus Bernstein's West Side Story zu der schwungvollen Eigenkomposition "The Lion Queen". Es begleiten John Goldsby (bass) und John Riley an den Drums. Ich habe mich lange gefragt, ob ich dieses Album kalt empfinde, denn gespielte Wärme wird hier nicht vermittelt. Dennoch ensteht durch die spannenden Arrangements Wärme im Ohr des Zuhörers. Den Namen Hubert Nuss werde ich mir merken. Eine rundum gelungene CD. Die Royal Crown Revue läßt es auf ihrem neuen Album The Contender richtig gut abgehen. Das ist Neo-Swing vom Feinsten. Interessant ist das aktuelle Album funkoverload von Maceo Parker allemal. Doch ebenso irritierend. Die erste Hälfte haut kräftig auf den Putz und gehört eher in die Rap-, Funk-, Black Soul-Abteilung; die zweite Hälfte bietet dann wieder modernen Jazz und sogar sanften Balladen-Sound. Auf Barbara Dennerlein (Hammond Organ B3) bin ich durch einen Fernsehauftritt aufmerksam geworden. Wow! Was frau aus diesem fast vergessenen Instrument rausholt ist sagenhaft. Ihr Album Junkanoo von 1997 enthält 9 eigene Kompositionen. Es ist Moderner Jazz, der nicht nervt, mit funkigen Einschlägen. Mein Lieblingsstück - neben dem Titelstück - ist "Nightowls". Unbedingt mal reinhören!
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Ich habe eine Text-Datei mit allen hier erwähnten CDs
zusammengestellt,
die du ggf. als "Einkaufsliste" herunterladen kannst.
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